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Urea: So vielseitig wirkt und pflegt der Inhaltsstoff

Urea gilt als Dauerbrenner in der Hautpflege. Denn der körpereigene Wirkstoff ist nicht nur optimal verträglich, sondern bringt auch zahlreiche positive Effekte mit. Der entscheidende Faktor: die Konzentration. Wie die Urea Wirkung auch deiner Haut helfen kann und was du bei der Anwendung beachten musst, erfährst du hier.

07. Mai 2024 • 3 Min. Lesezeit

Was ist Urea?

Urea ist die lateinische Bezeichnung für Harnstoff. Dieser entsteht auf natürliche Weise bei bestimmten Stoffwechselvorgängen im Körper. Urea lagert sich in der obersten Hautschicht an. Das sogenannte Stratum Corneum bindet bis zu 7 % der wertvollen Substanz. Da der Überschuss einfach mit dem Harn ausgeschieden wird, kam es zu der Bezeichnung Harnstoff.

Urea ist Teil der NMF (natural moisturizing factor), der natürlichen Feuchthaltefaktoren deiner Haut. Als solcher bindet es Wasser besonders gut und sorgt dafür, dass es nicht so leicht verloren geht. Ist deine Haut trocken oder schuppt sich sogar, ist häufig ein Urea Mangel dafür verantwortlich. Denn dadurch steigt der transepidermale Wasserverlust drastisch an. Das bedeutet: Deine Haut kann Wasser zwar aufnehmen, aber nicht behalten.

Urea ist also nicht bloß ein Pflegestoff, sondern als natürlicher Bestandteil der Hautbarriere essenziell für die Gesundheit. Daher kommt es vor allem in Repair-Pflege oder besonders reichhaltigen Cremes vor. Harnstoff ist nicht komedogen. Auch bei chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis kannst du mit Urea für Linderung sorgen. Allerdings gehören diese speziellen Fälle unbedingt in professionelle Hände. Bevor du also mit Urea experimentierst, frage deinen Dermatologen des Vertrauens.

Hinweis

Auch wenn Urea früher aus Pferdeurin gewonnen wurde: Heute wird die körpereigene Substanz in der kristallinen Variante aus Erdgas synthetisiert und besteht aus CO₂ und Ammoniak. Es wird also ohne Einsatz von Urin synthetisch hergestellt.

Die Urea Wirkung: Warum die Konzentration entscheidend ist

Urea gilt generell als gut verträglich, da der Körper den Wirkstoff bereits kennt. Zusätzlich bringt die Urea Wirkung eine ganze Palette an Effekten auf die Haut mit:

  • Harnstoff kann in der Haut Wasser anziehen und binden.
  • Urea wirkt antibakteriell und kann Entzündungen hemmen.
  • Es kann Juckreiz unterbinden.
  • Harnstoff ist bekannt für seine keratolytischen (schuppenlösenden) Eigenschaften.

Doch wovon hängt ab, wann der Harnstoff wie wirkt? Ganz einfach: Von der Konzentration in der jeweiligen Pflege. Zwischen 2 und 5 % überwiegen die glättenden und hydratisierenden Eigenschaften des Stoffs. Auch seine Wirksamkeit gegen Entzündungen entfaltet sich in diesem Bereich. Daher enthalten Pflegeprodukte für sehr trockene Haut meist „nur“ Konzentrationen bis 5 %.

In höher konzentrierten Produkten passiert Erstaunliches. Die erst rein pflegende Harnstoff Wirkung bekommt schuppenlösende Eigenschaften. Davon profitieren besonders deine Füße. Denn ab 10 % Harnstoff kann eine tägliche Pflege dabei helfen, Hornhaut aufzulösen und leichter zu entfernen. Diesen Vorgang nennt man auch Keratolyse. Verhornungen werden entfernt, die Haut wird wieder zart und auch schmerzhafte Schrunden können verschwinden. Daher ist Urea für die Pflege von trockener und rissiger Haut bestens geeignet.

Infografik Urea

Die Urea Hautpflege: In diesem Produkten steckt der Wirkstoff

Von Bodylotion bis Duschgel, von Shampoo bis Kopfhauttonikum - die Anwendungsbereiche von Urea in der Hautpflege sind genauso vielfältig wie dessen Wirkung. Um das richtige Produkt zu finden, solltest du wissen, warum du es anwenden willst.

Es muss nicht immer eine Krankheit vorliegen. Auch völlig gesunde Haut kann manchmal austrocknen oder zu schuppen beginnen. Die Ursachen dafür ist immer ein erhöhter Wasserverlust über die Hautbarriere. Dieser kann durch folgende Faktoren ausgelöst oder verstärkt werden:

  • Zu starke Cleanser, die nicht zum Hauttyp passen
  • Falsche oder zu wenig Pflege
  • Zu häufiger Kontakt mit Wasser (z. B. Händewaschen)
  • Trockene Heizungsluft und klirrende Kälte in den Wintermonaten
  • Die natürliche Urea Konzentration sinkt durch steigendes Alter

Die Urea Wirkung zeigt sich besonders bei trockener und juckender Haut. Hier reguliert sie die Feuchtigkeit, wirkt beruhigend und kann für mehr Geschmeidigkeit sorgen. Daher findest du Harnstoff auch oft in reichhaltiger Pflege für die Hände oder die Füße.

Bei juckender Kopfhaut kann Urea ebenfalls helfen, den Feuchtigkeitsgehalt auszugleichen und dadurch Spannungsgefühle und Juckreiz zu lindern. Leidest du an verhornten Hautstellen an den Ellenbogen? Mindestens 20 % Urea dürfen es schon sein, wenn du hier für geschmeidig-glatte Haut sorgen willst.

Auch in Anti-Aging Produkten wie Seren oder Gesichtscremes findest du Urea in Kombination mit anderen Feuchthaltern wie Hyaluronsäure. Dadurch wirkt die Oberfläche aufgepolstert, kleinere Fältchen verschwinden und der Teint kann seine natürliche Strahlkraft entwickeln.

FAQ

Wird Urea aus Urin hergestellt? Früher wurde Urea tatsächlich aus Pferde-Urin hergestellt. Heutzutage wird es aber synthetisch hergestellt – Pflegeprodukte mit Urea enthalten somit keinen Urin.
Für wen ist Urea am besten geeignet? Eine Urea Hautpflege eignet sich ideal bei sehr trockener oder schuppiger Haut. Auch bei Verhornungen an den Füßen oder den Ellenbogen zeigt der Harnstoff ideale Wirkung. Ebenso bei Nagelpilz in Kombination mit einem Antimykotikum, da sich hier die betroffenen Hautzellen schneller ablösen. Unreine Haut und Akne können ebenfalls von der keratolytischen Urea Wirkung profitieren, da sich dadurch die Poren öffnen und der Talg abfließen kann.
Welche Nebenwirkungen können bei der Verwendung von Urea auftreten? Ja, Urea kann Nebenwirkungen verursachen. So ist es nicht ideal bei offenen oder entzündeten Hautstellen, da es hier zu starkem Brennen kommen kann. Kleinkinder unter zwei Jahren sollten nur nach Rücksprache mit einem Dermatologen mit Harnstoff eingecremt werden, da die Wirkung für die sensible Haut oft zu stark ist. Generell kann die Urea Anwendung manchmal ein Kribbeln auslösen. Solange danach keine Rötungen oder Irritationen zu sehen sind, kannst du diesen Effekt vernachlässigen.
Kann Urea die Haut dünner machen? Das ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Auch wenn Harnstoff keratolytische Wirkungen besitzt, kommt es dadurch nicht zum verdünnenden Effekt. Denn deine Haut ist ein dynamisches Gewebe: Aufbau und Abbau passieren ständig und parallel. Urea kann alte Hautschuppen lösen, aber genauso schnell werden Frische nachproduziert.

Fazit

Urea ist aus der Hautpflege nicht mehr wegzudenken. Als klassischer Feuchthalter verleiht es trockener Haut wieder mehr Geschmeidigkeit. Zudem wirkt Urea keratolytisch und kann dabei unterstützen, lästige Hornhaut an den Füßen oder den Ellenbogen loszuwerden. Als körpereigene Substanz gilt es als sehr verträglich. Nebenwirkungen können bei Babys, Mikroverletzungen oder sehr sensibler Haut auftreten. Die positiven Effekte der Urea Wirkung überwiegen allerdings deutlich und machen den Wirkstoff zu einem Klassiker in der Hautpflege.

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