08.10.2016 - Lifestyle

Grünkohl & Co.: Powerfood für die kalte Jahreszeit

Der Herbst ist traditionell die Zeit des Jahres, in der kräftig eingelegt und eingekocht wird. Das hat einen Grund: Denn in den kommenden Wochen und Monaten sank das Angebot an frischem Obst und Gemüse kontinuierlich.

Dieses Phänomen hat sich zwar in Zeiten der Globalisierung deutlich gewandelt: Heute kann man nahezu rund ums Jahr alle nur erdenklichen Sorten bekommen, und das noch dazu erstaunlich frisch. Trotzdem gibt es gute Gründe, auch ganz undogmatisch zu saisonalen Sorten zu greifen.

Denn Wintergemüse wie zum Beispiel Grünkohl wächst genau jetzt auf den Feldern – und ist deshalb deutlich nährstoffreicher als seine „Kollegen“ aus dem Gewächshaus. Noch dazu schmeckt er einfach einmalig und bereichert somit jeden Speiseplan.

Und last but not least macht’s natürlich auch noch in Hinblick auf eine nachhaltige Lebensweise Sinn, Frisches passend zur Saison zu genießen. Wir präsentieren: Die Top 3 unserer liebsten Lebensmittel für die kalte Jahreszeit!

Erster Platz: Grünkohl
So richtig gut schmeckt diese Kohlsorte erst nach dem ersten Frost. Dann entwickelt Grünkohl ein unvergleichliches Aroma, das je nach Zubereitungsweise leicht nussig oder leicht bitter ausfallen kann, in jedem Fall aber herrlich frisch und vollmundig schmeckt.

Als Powerfood hat Grünkohl seit einigen Jahren einen wahren Siegeszug angetreten: Vom heillos verkochten Blattgemüse aus Großmutters Zeiten zum absoluten Lieblingsessen der New Yorker Hipster. Die mixen ihren „Kale“, wie Grünkohl im Englischen heißt, gern als Rohkost in den Smoothie oder trocknen ihn zu sogenannten Kale-Chips, bei geringer Temperatur über viele Stunden im Backofen.

Natürlich kann man Grünkohl, der unter anderem reich an Vitamin C, Kalium, Magnesium und Eisen ist, auch auf ganz klassische Art zubereiten: Angeschwitzt mit Zwiebeln in Butterschmalz (oder alternativ Pflanzenöl) beispielsweise schmeckt Kohl sowohl als Beilage zu Kartoffeln und Co. als auch in Form einer kräftigen Gemüsepfanne pur. Im Eintopf macht sich dieses traditionelle Wintergemüse natürlich ebenfalls sehr gut.

Zweiter Platz: Wurzelgemüse in allen Variationen

Was wäre der Winter ohne eine kräftige Möhrensuppe oder einen herzhaften Pastinaken-Eintopf? Wurzelgemüse ist in vielen Sorten erhältlich, kostet meist nur sehr wenig und macht im Gegensatz zu Blattgemüse noch dazu ordentlich satt. Neben zahlreichen Mineralstoffen und Vitaminen enthält Wurzelgemüse je nach Sorte also eine gute Portion Kohlenhydrate, die lange satt halten, sowie jede Menge Ballaststoffe.

Auch hier lässt sich ein echter Trend verzeichnen – und zwar gleich doppelt: Denn zum einen entdecken viele Händler und somit auch Konsumenten alte Gemüsesorten wieder. Waren Schwarzwurzeln oder auch Pastinaken lange Zeit fast in Vergessenheit geraten, erleben sie heute als Beilage, als Zutat im Eintopf oder in der Gemüsepfanne eine wahre Renaissance.

Auch als Alternative oder Ergänzung zur Kartoffel machen sich Pastinaken, Möhren oder zum Beispiel die äußerst geschmackvolle Topinambur super als Grundlage für’s Püree.

Zum anderen kommen spannende Neuzüchtungen auf den Markt: Violette oder violett-orangefarbene Möhren oder purpurfarbener Blumenkohl beispielsweise bereichern den Teller vor allem optisch und sorgen somit für Abwechslung in der grauen Jahreszeit. Auch Kinder lassen sich so sehr viel leichter für ihre tägliche Portion Gemüse begeistern.

Dritter Platz: Rote Bete
Last but not least ein Wintergemüse, das umstrittener kaum sein könnte: Mit ihrem leicht erdigen Geschmack polarisiert Rote Bete. Dabei gibt es kaum ein Gemüse, das so herrlich unkompliziert zuzubereiten ist: Fertig vorgegarte und praktisch vakuumverpackte Rote Beten gibt’s heute in jedem Supermarkt, noch dazu zum Schnäppchenpreis.

Mit wenigen Handgriffen lässt sich hieraus eine schöne Suppe zaubern, zum Beispiel mit einem halben Liter Brühe, in der die gewürfelten Beten kurz hineingelegt und anschließend püriert werden. Wer mag, schmeckt noch mit einem Schuss Sahne, Crème Fraîche oder (für Veganer) Pflanzenmilch ab. Dazu schmeckt kross Angebratenes, von einer Scheibe Bacon oder Blutwurst bis hin zu Brotcroutons.

Natürlich kann man das Gemüse auch frisch kaufen und verarbeiten. Das kostet etwas mehr Zeit und Aufwand, lohnt sich aber: Als Rohkost nämlich versorgt einen die Rote Bete mit ihrer vollen Ladung an Nährstoffen. Dünn geschnitten macht sie sich in einem Wintersalat hervorragend. Besonders köstlich wird’s mit knackigen Kernen zum Beispiel von Hasel- oder Walnuss und Granatapfel oder einer anderen Frucht.

Vorsehen sollte man sich in beiden Fällen: Gerade Rote Bete-„Anfänger“ unterschätzen oft die Hartnäckigkeit, die der Gemüsesaft an den Tag legt. Deshalb unbedingt eine Küchenschürze oder alte Kleidung überziehen und jeden einzelnen Rote Bete-Tropfen sorgfältig aufwischen. Wer die Not zur Tugend machen möchte, der kann den Saft aufsammeln und zum natürlichen Einfärben für T-Shirts, Bettlaken und Co. verwenden.

Geschrieben von Katika